Die Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag der Caritas am 19. Mai ist gescheitert. Die Arbeitgeber konnten einer Arbeitszeitverkürzung nicht zustimmen. Letztendlich scheiterte es daran, dass die Arbeitgeber eine „Wahloption“ für die Beschäftigen für eine 38-Stundenwoche ohne Zuschläge als Bedingung stellten.
Wahlmöglichkeit als Falle
- Die „freiwillige“ Erhöhung auf 38 Stunden dient nur dazu, die Zuschlagspflicht für diese Stunden zu umgehen. Dadurch gehen Mitarbeiter*innen hunderte Euro im Jahr verloren.
- Die Arbeitgeber können jederzeit die Erlaubnis zur Erbringung von Mehrleistungen ohne zwingende Anordnung geben, wenn sie Mitarbeiter*innen ermöglichen wollen, mehr zu arbeiten.
- Wir sind auch dafür, dass Leitungen für ihre Leistungen entsprechend bezahlt werden. Die Erhöhung und jährliche Valorisierung der Leitungszulagen ist jederzeit möglich, wurde bisher aber immer abgelehnt.
- Schon seit langem tritt der Betriebsrat dafür ein, dass Teilzeitbeschäftigte ein Recht haben, ihre Stunden aufzustocken, wenn Stellen frei werden. Diese Wahlmöglichkeit wurde von den Dienstgeber*innen bisher immer abgelehnt.
Für die Arbeitszeitverkürzung mit Wahlmöglichkeit haben die Dienstgeber*innen in den Verhandlungen massive Verschlechterungen für die Dienstnehmer*innen gefordert: von längeren Durchrechnungszeiträumen bis zu einer Verkürzung der zwei freien Kalendertage.
Unter diesen Umständen war es uns als Betriebsrät*innen nicht möglich einen Verhandlungsabschluss zu akzeptieren.
Die „freiwillige“ Corona-Prämie ist die nächste Inszenierung einer Zahlung als freiwillige Leistung, die in anderen Kollektivverträgen bereits vor mehr als einem Monat zugestanden wurde.
Wir Mitarbeiter*innen sind es, die für den zu Recht guten Ruf der Caritas sorgen. Wir bedauern daher sehr, dass es den Arbeitgeber*innen der Caritas so schwer fällt, uns jenen Abschluss zu ermöglichen, den die Sozialwirtschaft Österreichs und Diakonie bereits vor über einem Monat ihren rund 135.000 Beschäftigten zugestanden haben.
Die Arbeitszeitverkürzung ist der entscheidende Schritt zu einem fairen Abschluss! Die Mitarbeiter*innen der Caritas haben sich das mehr als verdient.
Wir arbeiten dafür, dass beim nächsten Verhandlungstermin Mitte Juni endlich ein Abschluss erzielt werden kann.
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